Eine tiefschwarze Komödie von Jan Weiler: Die Geschichte spielt an einem Freitagnachmittag im Lehrerzimmer des Rudi-Dutschke-Gymnasiums. Sechs Lehrer*innen sitzen dort noch und sind sich mehr oder weniger sympathisch. Da stört der Vater eines Schülers die trostlose Szene und verlangt, dass die Lehrkräfte über einen fehlenden Punkt und damit die gefährdete Abi-Zulassung seines Sohnes diskutieren sollen. Als sie das nicht wollen, nimmt er sie kurzerhand in Geiselhaft und zwingt sie mit Waffengewalt zu einer sehr eigenwilligen Zeugniskonferenz. Wie in Sartres „Geschlossene Gesellschaft“ sind die Mitspieler ohne Fluchtmöglichkeit dazu verdammt, sich miteinander zu beschäftigen. Schon bald bröckeln die bürgerlichen Fassaden und immer mehr persönliche Abgründe treten zutage. Am Ende steht die Frage im Raum, ob diese Menschen überhaupt dazu berechtigt sind, über einen Schüler zu richten.
Weiler: … dieser Stoff ist ideal für die Theaterbühne. Ich mag alle Figuren. Und sie haben alle recht. Sie haben alle eine Position, die man irgendwie verstehen kann“. Fast wie im richtigen Leben. Ganz nebenbei zeigt uns der Autor auch ein Stück gelebte Bildungsmisere. Auf sehr lustige Weise – ein Theater-Hit!