Als Nikita in den 90ern vom Gymnasium flog, weil er angeblich „zu russisch“ für Schiller war, ahnte er noch nicht, dass genau diese Zerrissenheit zwischen den Kulturen einmal sein größter Schatz werden würde. Zwischen deutschen Butterbroten und russischen Pierogi, zwischen Realschulhof und den Geschichten seiner nach Kasachstan deportierten Oma, fand er seinen ganz eigenen Weg.
Heute, während die Welt wieder einmal Kopf steht, gräbt Miller tief in seiner Familiengeschichte und findet erstaunliche Parallelen zur Gegenwart. Er möchte wissen: Was macht uns eigentlich zu dem, was wir sind? Die Gene unserer Vorfahren? Der Ort, an dem unser Personalausweis ausgestellt wurde? Oder vielleicht doch die Tatsache, dass wir als Einzige in der Klasse wussten, wie man „Dostojewski“ richtig ausspricht?