55 © Ritter HerzBühne Sonntag 2. November 2025 18.00 Uhr Bender vermittelte Gefühle authentisch und berührend. Es wurde ein Theatererlebnis, mitreißend und aufrüttelnd, zum Lachen komisch, mit viel Musik und sehr stillen Augenblicken, nachhaltig nachdenkenswert. Bender beschenkte sein Publikum mit einem außergewöhnlichen und intensiven Theaterabend. Westfälische Nachrichten All das Schöne von Duncan Macmillan mit Jonny Donahoe mit Florian Bender Regie: Katinka Kratzert | Bühne/Kostüme: Elke König Produktion: Wolfgang-Borchert-Theater, Münster 1. Eiscreme. 2. Wasserschlachten. 3. Länger aufbleiben dürfen als sonst und fernsehen. So beginnt die Liste eines 7-jährigen Jungen mit allem, was das Leben lebenswert macht. Grund für die frühe Auseinandersetzung – der erste Suizidversuch seiner Mutter. Der Junge wird älter, die Liste länger. 26. Ins Meer pinkeln und keiner merkt’s. 320. Sich nach einem Streit wieder vertragen. Nicht nur dem Autor soll die Liste helfen, sondern auch der Mutter, die mit Depressionen kämpft, und dem Vater, der nicht weiß, wie er mit seinem Schmerz umgehen soll. Als der junge Mann sich zum ersten Mal verliebt, fügt er hinzu: 517. Mit jemandem so vertraut sein, dass man ihn nachgucken lässt, ob man Petersilien-Reste zwischen den Zähnen hat. Der Dramatiker Duncan Macmillan hat einen lebensbejahenden und komischen Monolog über das todernste Thema Depression geschrieben. Unter Einbindung des Publikums verwandelt Macmillan mit leichter Hand angebliche Schreckgespenster in Glücksfälle (The New York Times) und findet das perfekte Gleichgewicht zwischen dem, was einen am Leben verzweifeln lässt, und dem, was es so wunderbar macht (The Independent). 18.00 – 19.15 Uhr Man muss für Werte eintreten. Der Mord an Walter Lübcke Zeitgenössisches Stück von Christian Scholze, gefördert von der Landeszentrale für politische Bildung NRW Produktion: Westfälisches Landestheater mit Neven Nöthig, Ulrike Volkers, Helge Salnikau, Alexander Ritter, Christian Scholze, Anja Müller Am 14.10.2015 sprach der damalige Regierungspräsident Walter Lübcke auf einer Veranstaltung in Lohfelden. Der Politiker informierte über ein Flüchtlingsheim, das in Kürze eröffnet werden sollte. Lübcke formulierte auch das gesellschaftliche Grundverständnis von Rechtsstaat und Demokratie. Während das Publikum aufmerksam zuhörte, versuchte eine Gruppe Rechtsextremer die Veranstaltung zu stören und Lübcke zu provozieren. Seine Antwort sorgte in rechten Foren für eine Spirale des Hasses. Vier Jahre später ist Walter Lübcke tot. Der Täter, Stephan Ernst, war bei der Veranstaltung in Lohfelden zugegen. Er ist den Behörden bereits bekannt. In den Jahren bis 2019 radikalisiert er sich und wird schließlich zum Mörder. Er ist ein Beispiel für eine sich verändernde Gesellschaft und die zunehmende Gewalt- und Mordbereitschaft in der rechtsradikalen Szene. Die Familie von Walter Lübcke unterstützt die Produktion. © Westfäisches Landestheater Abo B Dienstag 4. November 2025 20.00 Uhr “Ich würde sagen, es lohnt sich, in unserem Land zu leben. Da muss man für Werte eintreten. Und wer diese Werte nicht vertritt, der kann jederzeit dieses Land verlassen, wenn er nicht einverstanden ist.” Walter Lübcke Das Stück wird gefördert von der Landeszentrale für politische Bildung NRW. In Kooperation mit der Auslandsgesellschaft. de e.V. Dortmund. Einführung – 30 Minuten vor Vorstellungsbeginn im Theatercafé.
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